Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie sich selbst und keinen Apotheker

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie sich selbst und keinen Apotheker

Hören Sie sich den Blog-Beitrag als Podcast in Walliserdeutsch an:

Menschen wirken auf einander. Immer. Darum ist es wichtig, darauf zu achten, welche Gesellschaft gut tut und welche eher vermieden werden sollte.

Manche Leute wirken wie Medizin: Es tut gut, mit ihnen Zeit zu verbringen, mit ihnen zu reden und etwas zu unternehmen. Nach einem Treffen mit solchen Leuten fühlt es sich an, als wären die Batterien wieder aufgeladen. Sie sind sozusagen unsere «Stimmungsaufheller» und können bei Niedergeschlagenheit Wunder wirken.

Es gibt aber auch Menschen, die können unsere Energie innert kürzester Zeit aufbrauchen. Ein Treffen mit solchen Leuten fühlt sich anstrengend an. Im Austausch mit ihnen zeigt sich oft eine Überreiztheit, wir fühlen uns unwohl, gestresst oder geschwächt. Wir reagieren deshalb sehr schnell genervt, weil unser Energielevel plötzlich sehr tief ist. Wir haben somit weniger «Abwehrstoffe», die uns helfen, ausgeglichen und ruhig zu bleiben. Habt ihr solche Menschen auch schon getroffen oder habt ihr sogar öfter mit solchen Leuten zu tun? Wahrscheinlich kennen sehr viele von uns diese Art von Menschen – es gibt sie nämlich häufiger, als man denkt. Den psychologischen Begriff für dieses Phänomen nennt man «Energievampire»: Sie saugen die Energie ihres Gegenübers aus… Grausig, aber (wie ich meine) sehr treffend beschrieben.

Wie mir scheint, gibt es auch noch andere Vergleiche zwischen Menschen und Medikamenten. Ich kenne zum Beispiel Leute, die sind zwar sehr angenehm, jedoch nur in homöopathischen Dosen zu empfehlen. Verbringt man viel Zeit mit diesen Leuten, kann das wenig erholsam sein, da sie auf Dauer eher fordernd und somit anstrengend sind.

Oder es gibt Leute, die sind mit «Placebos» zu vergleichen. Anfangs enorm sympathisch und nett, sie tun einem gut und scheinen rundum positiv zu wirken. Bei genauerem Hinschauen sind sie aber nicht echt. Placebos in Menschengestalt haben den Nebeneffekt, dass sie zu einer grossen Enttäuschung werden können, sobald hinter die Fassade geschaut wird.

Begriffe der Medizin habe ich hier zwar spielerisch mit menschlichem Verhalten kombiniert. Dennoch sind diese Vergleiche nicht nur als Scherz gemeint. Für uns Menschen als soziale Wesen sind Beziehungen etwas enorm Wichtiges. Diese mit Leuten zu pflegen, welche einem gut tun, kann gesundheitsfördernd wirken. Ähnlich verhält es sich, wenn in Beziehungen die eigene Energie immer nur abgegeben werden muss und man selbst keinen positiven Nutzen ziehen kann.

Das Verhalten von Menschen und die Wirkung auf andere können somit immer auch Nebenwirkungen aufweisen. Dies können ähnliche Symptome sein, wie bei einer Medikamenteneinnahme. So können uns Beziehungen auf den Magen schlagen, wir können uns schlapp fühlen, wenn wir zu viel mit jemandem zu tun haben. Oder wir durchleben Entzugserscheinungen, wenn wir zu wenig mit gewissen Leuten zusammen sein können.

Da es zu den einzelnen Menschen keinen Beipackzettel dazu gibt, achtet auf euch und auf eure Reaktionen, wenn ihr einen positiven oder auch negativen Effekt verspürt. Es könnte sein, dass dies mit eurer Gesellschaft zu tun hat. Wenn ihr erkennt, wer euch gut tut und wer nicht, könnt ihr den Konsum entsprechend dosieren und damit zur Erhaltung eurer Gesundheit beitragen.

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